2022-09-01
Gastbeitrag von Denise
2min Lesezeit
Habt ihr euch schon mal gefragt, wer bei Liveübertragungen die Untertitel erstellt? Na, wer wohl, der Übersetzer natürlich! Dazu gibt es zwei verschiedene Berufe, die jedoch im Kern gleich sind. Wir sprechen hierbei vom Respeaker oder vom Schriftdolmetscher.
Wie es die Berufsbezeichnung schon andeuten lässt, wird bei diesem Beruf das Gesagte nachgesprochen. Dabei diktiert der Respeaker in einem Mikrofon das Gesagte. Die akustischen Signale werden danach von der Software Dragon in geschriebenem Text umgewandelt und an dem Untertitelsystem FAB-Subtitler gesendet, welches anschliessend die Untertitel ausstrahlt.
In der Schweiz läuft der Prozess folgendermassen ab:
Ca. 1.5 Stunden vor der Livesendung erhält der Respeaker eine Zusammenstellung aller Informationen über den Ablauf der Sendung, dazu zählen auch Referenzmaterialen zu den geplanten Beiträgen. Der Respeaker analysiert danach die Referenzmaterialien mit Dragon, dabei wird darauf geachtet, welche Wörter, Namen, Titel etc. die Software nicht erkennt und diese werden anschliessend in der Software aufgenommen, damit beim Einsatz so gut es geht alles reibungslos ablaufen kann.
Die Respeaker befinden sich alleine in einem separaten Raum, da jegliche Nebengeräusche störend wirken und die Qualität darunter leiden könnte.
Die Schriftdolmetscher findet man nicht nur bei Livesendungen, sondern auch beispielsweise bei Schulen. Bei diesem Beruf wird das Gesagte nicht nachgesprochen, sondern am Computer eingetippt. Die Schriftdolmetscher müssen mindestens 450 Anschläge pro Minuten tippen können, um so nah wie möglich zum Gesagten zu sein. Wie auch die Respeaker müssen sich die Schriftdolmetscher vor jedem Einsatz vorbereiten und sind auf das Material angewiesen. Bei einem Einsatz in der Schule sind somit die Unterrichtsunterlagen sehr wichtig. Dabei bleibt für die Lehrer/Dozenten wenig Raum für spontane Änderungen. Die Vortragende sollen möglichst langsam und wenn möglich mit einem Mikrofon sprechen, damit der Schriftdolmetscher alles gut hören und abtippen kann. Beim Abtippen wird auf die Interpunktion geachtet, jedoch alles klein geschrieben.
Das Zielpublikum sind Menschen mit einer Hörbehinderung. Die Verdolmetschung findet bei intralingual statt, sprich in derselben Sprache.
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